Wetterballon des BTA erreicht die Stratosphäre
Am Mittwoch, dem 11. Mai 2022, gelang es drei Klassen des BTA im Rahmen eines Physik- und Chemieprojektes einen Wetterballon in die Stratosphäre zu schicken. Damit dies möglich war, mussten sie in den letzten Wochen einiges an Vorarbeit leisten. Unter anderem haben die Schüler der Zweijährigen Berufsfachschule sowie des beruflichen Gymnasiums selbst Wettersonden entworfen, gefertigt und individuell gestaltet sowie chemische Experimente entwickelt. Auch musste darüber entschieden werden, welche Software benötigt wird und welche Daten gemessen werden sollen.
Möglich gemacht hat dieses Projekt unter anderem der Förderverein des Fonds der Chemischen Industrie e.V., der das Basispaket spendete, sowie die Sparkasse Westmünsterland, die mit einer Spende von 1.000 € einen leistungsstärkeren Datenlogger und das Ballongas finanzierte.
Am Mittwochvormittag war es dann so weit. Auf dem Sportplatz des BTA haben die Schüler den Ballon samt Fallschirm und Sonde vorbereitet, mit Helium befüllt und in den Himmel steigen lassen. Da der Wind an diesem Tag recht stark mit Böen bis 30 km/h wehte, war nicht klar, ob der Start verschoben werden muss. Nach einigen spannenden Momenten, in denen nach einem missglückten Start auch noch der Fallschirm repariert und verstärkt werden musste, atmeten alle erleichtert auf, als der Ballon endlich aufstieg und am Horizont kleiner wurde.
Nach etwa zwei Stunden Aufstieg erreichte der Ballon eine Höhe von 38.893,1 m (etwa 2.800 m höher als zuvor erwartet und somit ungefähr viermal so hoch wie ein Linienflugzeug fliegt) und zerplatzte in der Stratosphäre. Zu diesem Zeitpunkt betrugen der Luftdruck 5,0 mbar und die Außentemperatur 6,3°C, zwischenzeitlich war sie bei einer Höhe von 12.917,1 m auf -56,6 °C gefallen. Nachdem der Ballon aufgrund des geringen Umgebungsdrucks geplatzt war, benötigten Fallschirm und Sonde weitere zwei Stunden, um wieder zur Erde zurückzukehren.
Die Sonde landete dann im 195 km entfernten Walsrode auf einer Blumenwiese im Außenbereich. Für die drei Lehrkräfte, die mit GPS-Tracker, Leitern, Gummistiefeln und Besenstielen ausgerüstet, dem Ballon hinterhergefahren sind, eine willkommene Abwechslung nach dem turbulenten Start.
In den nächsten Tagen werden die gesammelten Daten ausgewertet. Da die Sonde samt Hardware den Flug gut überstanden hat, kann im nächsten Jahr ein weiterer Flug mit neuen Experimenten Richtung Weltall gestartet werden.