Maurer am Berufskolleg für Technik / Bildungsgang präsentiert sich bei der BOMAH 2016 am 13. und 14. September
Dreiteilige Serie zur diesjährigen Berufsorientierungsmesse in Ahaus
Teil 2: Maurer am Berufskolleg für Technik / Bildungsgang präsentiert sich bei der BOMAH 2016 am 13. und 14. September
Kreis Borken / Ahaus.
Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten gibt es inzwischen fast unzählige – immer wieder tauchen neue Bezeichnungen und Berufsfelder auf. Verglichen damit ist der Ausbildungsberuf der Maurer schon ein Klassiker. Klassischerweise ist es auch nahezu eine Männerdomäne: „In all den Jahren hatten wir bislang zwei Frauen in den Klassen – im Moment ist keine dabei“, sagt Bildungsgangleiter Ingo Scheipers. Er betreut zusammen mit seinem Kollegenteam am Berufskolleg für Technik Ahaus die knapp 90 Maurer-Azubis in den drei Jahrgängen. Natürlich sei es ein Beruf, bei dem körperliche Belastbarkeit wichtig sei. „Steine schleppen ist für die Auszubildenden in den Betrieben eher die Ausnahme“, betonen Scheipers und Schulleiter Ulrich Kipp.
„Das Vorurteil vom reinen Knochenjob ist so nicht richtig“, sagt Sascha Ostkotte. „Das ist vielleicht mal an einem Tag so, aber wir haben ja auch immer moderne Hilfsmittel und Maschinen.“ Der 28-Jährige ist bei Schwietering Bau in Heek in der Ausbildung. „Wir müssen uns zudem auch mit Statik auskennen und Berechnungen beherrschen, etwa wie viel Beton benötigt wird.“ Dem stimmt Andriko Mayer (20) zu: „Außerdem müssen wir uns in den jeweiligen Normen auskennen, sie beachten und uns immer wieder mit neuen Baustoffen beschäftigen“, sagt der Lehrling der Firma Effkemann in Ahaus. Die theoretischen Grundlagen für die Arbeit werden am Berufskolleg für Technik in Ahaus gelegt. Auf dem Stundenplan stehen beispielsweise die Fächer Baustoff- und Baukonstruktionstechnik sowie Bautechnische Kommunikation, in dem etwa Zeichnungen und Bauablaufpläne erstellt werden. In den Ausbildungsbetrieben und der Überbetrieblichen Ausbildung durch die Berufsbildungsstätte in Ahaus steht die praktische Anwendung des Gelernten im Mittelpunkt.
Das Baulabor des Berufskollegs wird gerade grunderneuert. „Dort wird investiert, damit wir weiterhin auf dem neusten Stand sind“, sagt Scheipers. „Der Beruf entwickelt sich mit der Zeit – es kommen immer neue Techniken zum Einsatz. Und neben dem klassischen Mauern gibt es auch noch viele weitere Inhalte“, sagt er. Ein Beispiel sei etwa das große Themenfeld der Energieeffizienz und -einsparung. Zum Alltag der vier Azubis gehört zudem das Bewehren und Betonieren von Stahlbetonbauteilen oder etwa die Altbausanierung. Auch beispielweise mit dem Vermessen, Tiefbau, Gerüstbau, Putzen, Fliesenlegen oder Trockenbau müssen sich die Auszubildenden später auskennen. Bei Andriko Mayer fiel die Wahl auch deswegen auf den Maurerberuf: „Als Maurer musst du fast alles können“, sagt der 20-jährige Azubi von Effkemann in Ahaus. „Der Beruf ist sehr vielseitig.“
Besondere Zugangsvoraussetzungen gibt es keine. „Am besten kann man bei einem Praktikum oder Probearbeiten einen guten Eindruck hinterlassen“, empfiehlt Jan Temmink (18), der seine Ausbildung bei DW Objektbau in Vreden macht. Was ein guter Maurer mitbringen sollte? „Handwerkliches Geschick, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit“, sagt Sascha Ostkotte. „Technisches Verständnis und körperliche Belastbarkeit“, ergänzt Simon Krause. Die Job-Perspektiven? „Gute Maurer sind eigentlich nicht arbeitslos“, sagt Scheipers. Auch der Verdienst könne sich sehen lassen, ebenso die Weiterbildungsmöglichkeiten: Meister, Polier oder Techniker seien einige Möglichkeiten. Simon Krause hat sich nach dem Abi für die Maurer-Ausbildungbeim Bauunternehmen Scharlau in Legden entschieden – mit Perspektive: „Erstmal hast du danach eine handwerkliche Ausbildung in der Hand. Und daran schließe ich das Studium zum Bauingenieur an“, sagt der 20-Jährige.
Berufsorientierungsmesse BOMAH am 13. und 14. September in Ahaus
– Allgemeine Informationen –
Nach der Schulzeit stehen Schülerinnen und Schüler vor einer wichtigen Entscheidung: Studium, Beruf oder eine schulische Ausbildung? Zum inzwischen 20. Mal bietet die Berufsorientierungsmesse (BOMAH) in Ahaus Hilfe bei dieser Frage an. Am Mittwoch, 14. September, und erneut auch am Vorabend, 13. September, ist die Messe auf dem Gelände der drei Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises Borken geöffnet.
Zahlreiche Unternehmen, Innungen, Hochschulen, Kammern und die Agentur für Arbeit sind auf der Messe, die gemeinsam vom Berufskolleg für Technik, vom Berufskolleg Lise Meitner und vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung organisiert wird, vertreten. Rund 100 Ausbildungsberufe werden dort vorgestellt. Die Organisatoren rechnen mit 4000 Jugendlichen und vielen Eltern und anderen Interessierten. „Wir sind seit vielen Jahren ein wichtiger Baustein beim Übergang von Schule zum Beruf“, sagt Reinhard Wehmschulte, Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung. Die Schirmherrschaft über die BOMAH hat Landrat Dr. Kai Zwicker übernommen.
Bewährt hat sich der geänderte Ablauf der Messe: Der Messetag am Mittwoch, 14. September, beginnt wie gewohnt um 8 Uhr, endet aber bereits um 13 Uhr. Zusätzlich ist die BOMAH bereits am Vortag, Dienstag, 13. September, von 17 bis 20 Uhr geöffnet. „Damit ermöglichen wir auch älteren Schülerinnen und Schülern, berufstätigen Eltern und anderen Interessierten, die tagsüber keine Zeit haben, die Messe zu besuchen“, sagt Ulrich Kipp, Leiter des Berufskollegs für Technik.
Mit rund 70 Ausstellern sei das Angebot gewohnt breit gefächert, aber auch die Kapazitätsgrenze der Messe erreicht, sagt Michaele Grote, Leiterin des Berufskollegs Lise Meitner. „Die Aussteller bilden ab, welche beruflichen Perspektiven es im Westmünsterland gibt.“ So präsentieren sich Firmen aus dem handwerklichen, technischen, sozialen sowie kaufmännischen Bereich neben Hochschulen, Behörden und Institutionen. Auch die drei Berufskollegs selbst geben einen Einblick in ihre vielfältigen Bildungsangebote.
Zur Berufsorientierungsmesse gibt es wieder die passende „BOMAH“-App, als Ergänzung zum bewährten Orientierungs-Flyer. Damit können Besucherinnen und Besucher übers Handy Lagepläne abrufen und gezielt nach Firmen, Berufen und Angeboten suchen. Rechtzeitig vor der Messe kann die „BOMAH“-App beispielsweise über die Schul-Internetseiten oder mithilfe des Flyers heruntergeladen werden.
Der Eintritt zur Berufsorientierungsmesse BOMAH ist frei. Eine Anmeldung ist – mit Ausnahme der Schulen – nicht erforderlich.
Zum vollständigen Artikel aus der Borkener Zeitung (Kreisseite) vom 2. August 2016.
Weitere Informationen zur BOMAH 206 unter:
www.bomah.de
und im BOMAH Flyer 2016: