Angehende Techniker des BTA erstellen Arbeitsablaufstudien bei Stapelbroek in Legden und nehmen die Prozesse unter die Lupe
Im Mittelpunkt des mehrstufigen Schulprojektes „Schule Wirtschaft – Techniker“ in Kooperation mit dem BTA (Berufskolleg für Technik Ahaus) und REFA Nordwest e.V. stand für 16 Studierende des BTA Ahaus vergangene Woche eine Exkursion / Praxistag beim Unternehmen Stapelbroek in Legden auf der Agenda. Das Unternehmen Stapelbroek ist Generalunternehmer mit eigener Möbelproduktion. Mit ca. 170 Mitarbeitern werden anspruchsvolle Bauprojekte gefertigt. Die Kernkompetenzen des Unternehmens liegen in den Bereichen Einzelhandel, Hotel, Büro, Kreuzfahrtschiffe und im Gesundheits- und Pflegebereich.“
Das Schulprojekt bietet die Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen, sich mit den Arbeitsaufgaben als Techniker/in im späteren Berufsleben näher auseinanderzusetzen und Verständnis über konkrete Aufgabenstellungen, in der Arbeitsorganisation und dem betrieblichen Umfeld zu erhalten. Im Unternehmen geht es u.a. auch immer um das Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation. Eine bestmögliche Abstimmung in den Produktionsabläufen, gehört auch zum Aufgabengebiet eines Technikers. Dass möchten wir mit diesem Projekt gerne aufzeigen. Der Besuch bei Stapelbroek ist das zweite Projekt „Schule Wirtschaft – Unternehmen im Münsterland kennenlernen“, so Jürgen Paschold vom REFA Nordwest e.V.
Ziel ist es, in der Region die Verbindungspunkte zur lokalen und regionalen Wirtschaft zu schaffen und so die Fachkräfte, die u.a. auch im Rahmen ihrer Weiterbildung zum Techniker/ in die besten Voraussetzungen in den Unternehmen haben, im Münsterland zu halten.
Die Studierenden haben wir schon im Vorfeld in der Schule auf das Projekt vorbereitet und an konkrete Problemlösungsmethoden, der Multimomentaufnahme und der Materialflussanalyse geschult und herangeführt. Vier Teams hatten somit Gelegenheit sich mit diesen speziellen REFA – Methoden im Betrieb unter fachlicher Anleitung auseinanderzusetzen, so Reinhard Machill (REFA Dozent).
Wir als Fachschule für Holztechnik sind froh darüber, dieses spezielle Projekt zusammen mit dem Unternehmen Stapelbroek und dem REFA Nordwest e.V. hier durchführen zu dürfen. Ziel ist es, neben dem theoretischen Unterricht den angehenden Techniker/in, die später einmal Fach- und Führungskräfte, im Produktions- oder Auftragsmanagement oder Industrial Engineering, Arbeitsvorbereitung, Konstruktion, Fertigungsplanung oder als Betriebsleiter arbeiten werden, im Rahmen dieser Exkursion hinter die Kulissen der Unternehmen schauen zu dürfen. Zwischen dem Unternehmen Stapelbroek und dem BTA besteht schon über mehrere Jahre ein gutes Verhältnis in der Zusammenarbeit – so Tobias Roß, Fachlehrer für Holztechnik am BTA.
Die holzverarbeitende Branche hat neben dem Maschinenbau und Elektrotechnik sowie Kunststoff, Textil, die Informationsverarbeitung gerade hier im Münsterland einen hohen Stellenwert. Aber auch das Arbeiten im Digitalen Wandel ist eine große Herausforderung, Ingenieure und Techniker entwickeln die Prozesse der Zukunft und bringen die Ideen in die Produktionshallen. Wir wollen unsere Prozesse und Produkte ständig weiterentwickeln und aus Wettbewerbsgründen müssen wir uns auch verbessern. Deshalb sind wir auch immer daran interessiert unsere Arbeitsabläufe unter ergonomischen, technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu hinterfragen. Wir sind sehr gespannt, welche kreativen Ideen und Vorschläge uns die Studierenden nach der Analyse im Mai präsentieren werden.
Unser Unternehmen braucht motivierte Mitarbeiter und Fachkräfte, die gerne etwas bewegen wollen. Stapelbroek ist ein familiengeführtes Unternehmen und hat sich seit der Gründung 1993 stetig weiterentwickelt. Heute haben wir vier weitere Standorte sowie die eigene Möbelproduktion hier in Legden, in der wir auf ca. 15.000 m² qualitativ hochwertige Möbel produzieren. Wir suchen für neue Aufgaben auch immer wieder interessierte, aufgeschlossene junge Leute. Mit diesem Schulprojekt lernen wir beiläufig unsere „Fach- und Führungskräfte von morgen“ kennen. Deshalb sind wir auch immer daran interessiert, unseren Horizont zu erweitern. Für uns bedeutet das also auch eine „win win“ Geschichte, so Mareen Hilbring, Personalreferentin bei Stapelbroek.
Wir als Studierende haben uns auf das Schulprojekt im Unterricht mit den Themen der Arbeitsorganisation in der Theorie schon gut vorbereiten können. Mit den Einblicken in verschiedenste Arbeitsbereiche vor Ort lernen wir die Arbeitsplätze und das Unternehmen kennen und erfahren wie die Theorie zum Einsatz kommen kann, so z.B. Arbeitsabläufe und Prozessschritte zu analysieren und wie wir die Arbeit anders gestalten können, freut sich Alexander Wieser, Studierender des BTA, der das Angebot des Besuches bei Stapelbroek sehr begrüßt.
Alles in allem war der Praxistag für die Studierenden bei Stapelbroek ein voller Erfolg.
„Dieses speziell gestaltete Schulprojekt mit den Studierenden des BTA, war auch bei Stapelbroek eine tolle Erfahrung“. Die Studierenden haben in den nächsten zwei Wochen Gelegenheit, die Datenerhebung und Informationen über Produkte und Fertigungsabläufe, als Grundlage der Analyse aufzubereiten, mit dem Ziel neue kreative Ideen und Vorschläge zu „Mensch, Technik und Organisation“ zu entwickeln, um diese dann der Unternehmensleitung Anfang Mai zu präsentieren. Gerade die Offenheit des Unternehmens und aller Beteiligten zu Fragen Antworten erhalten zu haben, war für die angehenden Techniker ein absolut informatives und besonderes Erlebnis“, so Jürgen Paschold.